Es wird niemand widersprechen wenn ich sage: Ein starkes Immunsystem war nie so wichtig wie heute. Mutter Natur macht es uns gerade jetzt im Frühling besonders einfach unseren Speiseplan mit wahren Immunboostern aufzuwerten. Denn was jetzt an frischem Grün in Feld und Flur mit Schwung aus der Erde hin zur Sonne drängt, ist besonders reich an Vitaminen und anderen Elementen, die unsere vom Winter ausgezehrten Batterien wieder mit frischer Energie versorgen.
Wir zeigen euch in diesem Artikel, welche Pflanzen sich wunderbar für einen urigen Salat eignen, den ihr im Frühjahr regelmäßig auf den Tisch bringen solltet. Mit der Suche nach Giersch, Knoblauchrauke und Co bringt ihr nicht nur euer Wissen über wildwachsende, essbare Pflanzen auf Trab sondern verbringt zudem wertvolle Zeit an der frischen Luft . Andrè, unser Experte für Naturheilkunde, hat uns auf einen seiner Streifzüge in die schmackhafte Welt von Ostara mitgenommen.

O, große Kräfte sind’s, weiß man sie recht zu pflegen, / die Pflanzen, Kräuter, Stein‹ in ihrem Innern hegen.
William Shakespeare
Feldsalat
Feldsalat bildet die Basis unseres Salates. Wir fanden die Pflanze, die uns übrigens auch im Winter in der Natur erhalten bleibt, wildwachsend in größeren Mengen in der Nähe von Waldrändern und auf Wiesen. Auf den Feldsalat werden wahre Lobeshymnen gesungen: Kein anderer Salat enthält mehr Vitamin C. Zudem versorgt er uns mit Jod, was ihn besonders für Vegetarier attraktiv macht. Ganz nebenbei trägt das Baldriangewächs auch dazu bei, unseren Eisenhaushalt zu regulieren, er enthält ähnlich viel Eisen wie beispielsweise Petersilie.
Knoblauchsrauke
Mein absoluter Favorit in Sachen Geschmack ist und bleibt die Knoblauchsrauke »Alliaria petiolata«. Ihr scharfes und würziges Aroma verliert sich beim allerdings beim Kochen, was sie ideal für Salate macht. Antiseptisch in ihrer Heilwirkung lassen sich auch ihre Samen zum pfeffrigen Würzen von Speisen benutzen. Diese häufig anzutreffende Pflanze solltet ihr unbedingt einmal probieren.
Brennnessel
Einen alten, wehrhaften Freund fügen wir unserem Salat mit Vertretern aus der Familie der Urticaceae hinzu. Während ihre Samen als wahres „Powerfood“ gelten, kann man die jungen Triebspitzen wunderbar in Salate integrieren, kleingehackt unter Quark und Butter mischen. Ihre positive Wirkung auf die Gesundheit ist seit Jahrtausenden belegt: Die frischen Triebe der Urtica fanden aufgrund ihres hohen Vitamin- und Mineralstoffgehaltes breite Verwendung als Frühjahrsgemüse bei beinahe allen Völkern der Antike.
Giersch
Dieser, in ganz Europa vorkommende, Doldenblütler trug während den beiden verheerenden Weltkriegen dazu bei, die Vitaminversorgung vieler Menschen aufrechtzuerhalten. Die anspruchslose Pflanze, die so manchen Hobbygärtner zur Weißglut treibt, ist reich an Vitamin C, Calcium und Magnesium. Jetzt im Frühjahr stehen die Chancen gut, junge und noch nicht voll entwickelte Blätter zu sammeln.
Frühling ist die schöne Jahreszeit, in der der Winterschlaf aufhört und die Frühjahrsmüdigkeit beginnt.
Emanuel Geibel
Vergesst auf gar keinen Fall, beim Sammeln auch einmal ganz bewusst eine Pause einzulegen, die Frühlingssonne zu genießen und Waldluft zu tanken. Denn mindestens genauso wichtig wie die optimale Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen, ist der regelmäßige Kontakt mit der Natur. Verbindet also das Innere mit dem Äußeren und macht es euch zur Angewohnheit, bei euren Sammelausflügen an einem schönen Platz innezuhalten und kümmert euch so neben dem leiblichen Wohl auch um die Bedürfnisse der Seele.
Männertreu
Für mehr Textur haben wir unter anderem ein eher unscheinbares, blau blühendes Pflänzchen hinzugefügt, das im Volksmund unter dem Namen „Ehrenpreis“ oder auch Männertreu bekannt ist. Leicht nussig im Geschmack, wirkt »Veronica chamaedrys« vor allem entzündungshemmend.
Unseren Wildkräutersalat haben wir übrigens mit Zitronensaft anstatt Essig angemacht. Das bringt noch einmal extra Frische und eine zusätzliche Vitaminquelle. Pfeffer, Salz und ein wenig gehackte Zwiebel runden unseren Salat ganz klassisch und reduziert ab, das Aroma der Wildkräuter kommt so am besten zur Geltung. Im Hintergrund seht ihr übrigens Schafskäse, unter den wir fein geschnittene Brennnessel gemischt haben.

Wir wünschen euch viel Freude beim Umherstreifen in Feld, Wald und Flur, beim Entdecken einer ganz und gar urigen Salatvariante und beim Kennenlernen alter Heil- und Küchenkräuter.