Gerne möchte ich euch an dieser Stelle meine Erfahrungen zum Heumachen näherbringen. Meine zu mähende Fläche beträgt etwa 600 Quadratmeter. Geheut wird um die Sommersonnwende, du benötigst hierzu 3 bis 4 durchgehend schöne Sommertage. Als Faustregel gilt jedoch, innerhalb von 14 Tagen solltest du das Heu trocken eingebracht haben! Je länger es zum trocknen braucht, desto schlechter wird auch seine Qualität und ist dann nur noch als Einstreu zu gebrauchen.
Das Mähen mit der Sense braucht viel Übung, bis du den richtigen Hüftschwung und das Gleiten auf dem Boden raus hast, das selbe gilt beim Schärfen der Sense mit dem Wetzstein oder dem vorhergehenden „Dängeln“.
Kilian über die arbeit mit der sense
Zuerst wird das Gras gemäht, am besten Morgens oder Abends, da es sich hier bedingt durch den Morgen oder Abendtau besser schneiden lässt. Das merkst du deutlich, wenn du mit der Sense mähst. Das Mähen mit der Sense braucht viel Übung, bis du den richtigen Hüftschwung und das Gleiten auf dem Boden raus hast, das selbe gilt beim Schärfen der Sense mit dem Wetzstein oder dem vorhergehenden „Dängeln“. Beim Dängeln wird das Blatt der Sense oder Sichel, durch Hämmern mit der Spitze eines Schlosserhammers, zu einer dünnen scharfen Schneide vorangetrieben.
Ich bin jedoch im Besitz eines Balkenmähers mit einem 80 Zentimeter breiten Mähbalken. Diesen nutze ich allerdings nur 1 bis 2 mal im Jahr und bin immer wieder überrascht, dass dieser 20 Jahre alte Mäher gleich anspringt.
Am ersten Tag wendest du das Gras dann 2 Mal, etwa um 10 Uhr und 16 Uhr. Durch das Wenden kommt das untere Gras an die Oberfläche und es wird durch das Aufwirbeln gelockert. Nicht nur Sonne, sondern auch der Wind trocknet das Gras. Am Abend des ersten Tages kannst du entscheiden, ob es sinnvoll ist das werdende Heu schon mal zu kleinen Moden oder Schober aufzurechnen. Damit ist nicht das ganze Gras mit Morgentau benetzt oder sogar nass, wenn ein nächtliches Gewitter aufziehen sollte. Außerdem trocknet morgens der Boden schneller. wenn du das Heu am zweiten und dritten Tag wieder ausbreitest. Am zweiten und dritten Tag breitest du das Heu, wenn der Boden trocken ist, wieder aus und wendest es dann am Nachmittag nochmal. Für Berufstätige ist dies zeitlich nicht ganz so einfach, daher mein Tipp: wenn die Wetterlage passt ist es am Besten du mähst am Donnerstag Abend und Sonntag Nachmittag sollte es dürr sein. Wann ist es denn dürr? Es muss rascheln und darf sich nicht mehr feucht anfühlen.
Wo lagere ich nun mein frisches Heu? Bei meiner eher kleinen Fläche kommen bestimmt 3 bis 4 Kubikmeter zusammen. Ich zeige euch hier mal auf wie man selbst Eckballen machen kann. Zuerst baust du dir eine Holzkiste, ich habe hierzu zwei Schaltafeln verwendet und für die kurze Seite einen Plattenrest mit ca. 50x50 Zentimetern. Dann legst du in diese Kiste zwei feste Schnüre mit etwa 5 Metern Länge. Nun befüllst du die Kiste schichtweise und stampfst das Heu ein, ähnlich wie beim Sauerkrautmachen. Wenn die Kiste voll ist, bindest du die Schnur zusammen. Kleiner Tipp am Rande: noch einfacher geht es mit 2 kleinen Spanngurten. Das fertige Büschel ist zwar nicht ganz so fest wie ein maschinell gepresster Heuballen, aber das Volumen hat sich doch etwas verkleinert und sie sind leichter zu Händeln.
Abschließend ist noch zu sagen, dass frisches Heu nie gleich an Kleintiere verfüttert werden darf, da es einen etwa 6‑wöchigen Gärungsprozess durchläuft. Außerdem sollte man in frischem Heu nicht einschlafen, es soll schon vorgekommen sein, dass so mancher nicht mehr aufgewacht ist. Hier der Bauernspruch dazu: „Auf dem Heu und in dem Stroh, ward schon manches Mägdlein froh“. Es sollen auch schon ganze Bauerngehöfte abgebrannt sein, wenn Heu eingelagert wurde, welches noch nicht ganz trocken war. Noch etwas Wissenschaftliches zum Schluss: Heu ist Gras, dessen Wasseranteil unter 15% liegt.