Die Location musste auf Vordermann gebracht werden, die Veganer und „Fleischetarier“ vernünftig versorgt und die Crew seelisch und moralisch vorbereitet werden. Am Stichtag ging dann alles Schlag auf Schlag. Das Smartphone klingelte Sturm, der Einkauf glich einem Marathon und es brach kurzzeitig das Chaos aus. Aber was wäre denn das R.o.C ohne ein wenig Chaos? Nachdem dann die ersten Bands eintrudelten, wurde alles wesentlich entspannter. Den Startschuss gaben um 18:30 Empyreal aus dem schönen Frankenländle, genauer gesagt wurde eine gewaltige Ladung Blackened Death Metal verpulvert.

Weiter ging es dann um 19:20 mit der Leipziger Black/Thrash Metal Band BitchHammer, zu denen ich eine kleine Anekdote parat habe. Ich kümmerte mich Ende 2018 um das diesjährige Design für das Rise of Chaos und schmiedete schon erste Pläne. Das Design wurde abgenickt, Flyer und Plakate wanderten also unverzüglich in den Druck. Als Promotion ist nicht nur die analoge Variante des Verteilens auf regionalen Events essenziell, nein, auch Social Media ist hierbei von hohem Wert.
Wir saßen also genüsslich beisammen und wollten die Veranstaltung online bewerben, so wie es bisher immer üblich war Pustekuchen. Der Name BitchHammer sei zu anstößig und eine Verbreitung dessen wurde uns seitens Facebook verweigert. An dieser Stelle tiefsten Dank an BitchHammer, wir hatten sowohl Tränen der Freude, als auch des Leids vergossen.

20:20 Uhr kam dann ein ganz besonderes Black Metal Schmankerl auf die Bühne, nämlich Krater. Die Jungs sind allesamt sehr ruhige Wesen, wie wir zum Party.San 2018 feststellen durften, welche jedoch per Knopfdruck von der einen auf die nächste Sekunde böse werden. Das finden sowohl ich, als auch der Rest der Anwesenden, sehr bemerkenswert und sprechen somit unseren tiefsten Respekt für die musikalische Darbietung und auch die ansprechende, leicht bedrohlich wirkende Atmosphäre aus.

Nun weiß ich nicht so recht, wie ich das nächste Spektakel ankündigen darf, ohne in absolute Euphorie zu verfallen. Our Survival Depends On Us schritten um 21:30 auf die Bühne und lieferten uns ein wahres Potpourri der Emotionen. Ich habe selten Bands erlebt, die so kraftvoll vor sich hin harmonierten, dass man glatt das Hier und Jetzt vergessen konnte und sich demnach ausschließlich der Musik widmete. Für mich war das ein Fauxpas der Superlative, da ich die Bands versorgen musste und anschließend auch noch Bilder für mein Projekt „Helheim Photography & Illustrations“ knipsen musste. Jedoch muss ich sagen, dass es das allemal wert war. OSDOU bringen mit Textpassagen wie „Down, down we go. We are so very, very low“ jede Seele wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und regen zum Nachdenken an. Denn schließlich sind wir nichts weiter als niedere Seelen, welche sich für Höheres und Besseres berufen fühlen. Als kleine Erinnerung hinterließen Sie uns eine Rune, genauer gesagt Fehu, in eine Wand graviert. Im direkten Anschluss an den Gig hatten wir noch die Möglichkeit uns ausgiebig mit Herrn Mucho, dem Sänger der Band, zu unterhalten und dieses Gespräch wird wohl noch lange in mir widerhallen. Wenn mich jemand fragt, wie ich die Jungs beschreiben würde, so würde ich sie als bodenständige, sehr zuvorkommende und interessante Individuen umschreiben. Besonders schön fand ich es, dass Helmuth von Belphegor sich OSDOU‘s Auftritt auch nicht entgehen ließ.
Zu guter Letzt durften wir uns ganz und gar dem Totenritual hingeben. Belphegor lieferten eine einzigartige Show ab und brachten die Meute zum Schreien. Baphomet und Apophis wurden lautstark mitgegröhlt und man fühlte sich einfach vollkommen. Wir konnten allesamt einen mehr oder minder ruhigen Abend genießen. Nun, was heißt Abend…Es wurde noch bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, daraufhin folgten zwei Stunden Schlaf und dann musste auch schon wieder aufgeräumt werden. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Ilo, die uns mit einem wohltuenden Frühstück versorgte und auch ein großes Dankeschön an das Security Team, welches saubere Arbeit geleistet hat und das Ganze zu einem angenehmen Abschluss gebracht hat.